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Zwischen den beiden Kameras liegen circa 2,5 Jahre. Dies hat sich in der Pixelzahl, der Verarbeitungsgeschwindigkeit, im Funktionsumfang und in der Displaygröße- sowie Auflösung bemerkbar gemacht.

• Das größere Gehäuse der R10 wirkt durch die Verwendung von eloxiertem Aluminium erheblich wertiger. Die Rückseite wird vom vergrößerten Display dominiert, die Bedienelemente wurden verkleinert, damit sie noch Platz finden konnten. Trotzdem ist der kleinere Joystick der R10 gegenüber dem Steuerkreuz der R4 meiner Meinung nach einfacher zu benutzen.
• Der Sensor der R10 ist ein wenig größer, so daß das Objektiv neu gerechnet werden mußte, was sich in den leicht geänderten Brennweiten niederschlägt. Vermutlich wurde dabei auch die Auflösung gesteigert.
• Die CPU-Leistung der Bildverarbeitungs-Engine ist deutlich gesteigert, so daß eine Gesichtserkennung, ein Multi-Zonen-AF, eine Multizonen-Mehrfeldbelichtungsmessung und, vor allem, eine Korrektur der Objektivfehler (Verzeichnung und chromatische Aberrationen) direkt nach der Aufnahmemöglich wurden. Letzeres sieht man sehr deutlich im Display: Sind in der Weitwinkelstellung gerade Kanten im Liveview noch gebogen, so sind sie mn der direkt nach der Aufnahme gezeigten JPEG geradegerechnet worden.
• Die Bildqualität hat zugelegt, insbesondere wenn man die Sensorgröße bedenkt. Gerade bei höherer Empfindlichkeit rauscht die R4 deutlich sichtbar, bei der R10 ist die Rauschunterdrückung effizienter. Allerdings sieht man in der 100%-Ansicht der mit 1600ASA aufgenommenen Bildern die dadurch entstehenden Probleme: Schärfe und Auflösung leiden deutlich, es entstehen recht merkwürdige Bildeffekte, die schon fast wie ein Photoshop-Kunstfilter aussehen. Bildbeispiele siehe unten.
• Bei der von mir bevorzugt genutzten 64 ASA der R4 bzw. 80 ASA der R10 sind die JPEGs nicht nur netto erheblich größer, sondern haben sichtlich mehr Auflösung
• Die elektonische Ausrichthilfe ist praktisch, auch wenn ihr leider die dritte Dimension fehlt. Sie zeigt nur die Drehung der Kamera um die Objektivachse an, nicht jedoch die Neigung nach vorn oder hinten. Und da man entweder nur die Wasserwaage oder die Gitterlinien im Display einblenden kann, muß man sich bei der Aufnahme entscheiden, was man per Auge ermitteln kann...
• Die Anti-Wackel-Einrichtung arbeitet mit Bewegen des Sensors. Subjektiv erscheint mir die Effizienz in der R10 gesteigert worden.
• Das Display der R10 ist gegenüber der R4 ein Traum, was Schärfe und Benutzbarkeit draußen bei Sonne angeht. Leider ist es immer noch fest eingebaut und nicht, wie bei vielen Kameras der Konkurennz, schwenkbar.
• Die etwas unglücklich angeordnete Zoomwippe der R4 (hinten, so daß man immer den Daumen nutzen mußte), wurde durch einen um den Auslöser angeordneten Drehhebel ersetzt. Auf Wunsch gibt es den Digitalzoom in einer Beschnittversion: Die Kamera reduziert beim Zoomen oberhalb der längsten Brennweite die Bildauflösung, anstatt die Pixel hochzuinterpolieren. Das spart Speicherplatz auf der Karte.
• Da der Akku geändert wurde, kann man die Zweitakkus der R4 nicht weiterbenutzen. Daß der neue Akku etwas weniger Kapazität hat, fällt nicht wirklich unangenehm auf. Die von Ricoh angegeben ca 300 Bilder je Akku dürften im Allgemeinen für einen Fototag mehr als ausreichend sein, so daß mit einem Zweitakku ein Wochenende ohne Nachladen möglich sein müßte.
• Leider ist die Notizbuchfunktion (Audiorecorder) der R4 weggefallen. Anmerkungen zu den Bildern sind so nicht mehr einfach in die Kamera zu sprechen.
• Das größere Gehäuse liegt, besonders dank der neuen Griffwulst vorne, besser in der Hand.

Beispielbild der R10 mit 1600 ASA

100%-Ausschnitt einer JPEG-Fine Aufnahme der R10 mit 1600 ASA
Deutlich ist die Rauschunterdrückung der Kamerasoftware zu erkennen. Auflösung und Schärfe sind erheblich geringer als bei 100 ASA, Das Farbrauschen und die Farbfleckigkeit sorgen dafür, daß ich die 1600 ASA nur in Notfällen einsetze.

Verzeichnungsvergleich

Links sind die verbogenene Kanten bei der R4-Aufnahme deutlich erkennbar, rechts die vom Kameraprozessor der R10 geradegerechneten Kanten. Die Trapezfehler sind dem Fotografen zu schulden, nicht den Kameras.

Größenvergleich der Gehäuse

Wie man deutlich erkennen kann, hat das Display kräftig an Größe zugelegt, so daß die Bedienelemente trotz etwas vergrößerter Kamera verlagert bzw. kleiner werden mußten. Dafür wirkt die R10 etwas flacher.